Biodiversität
aus Überzeugung naturfreundlich
Landwirtschaft und Naturschutz gehören eng zusammen
Als landwirtschaftliches Unternehmen sind wir auf die Vielfalt und den Artenreichtum der Natur nicht nur angewiesen - wir wissen ihn auch zu schätzen. Aus Überzeugung widmen wir uns dem Umwelt- und Naturschutz und schenken diesem Bereich seit mehr als ein Jahrzehnt Aufmerksamkeit. Deshalb beteiligen wir uns als Unternehmen seit vielen Jahren an verschiedenen Landschafspflege – und Umweltmaßnahmen. 2016 gründeten wir speziell dafür einen neuen Betriebszweig.
Vernetzung ist wichtig
Diesen wertvollen Beitrag zur Pflege und dem Erhalt der Kulturlandschaft leisten wir in enger Zusammenarbeit mit unabhängigen Experten, Behörden, Organisationen und Firmen. Somit können Erkenntnisse und Wissen aus dem Natur- und Umweltschutz direkt in unsere Arbeit einfließen. Eine Win-win-Situation, denn so wird der theoretische Sachverstand der Umweltexperten in der landwirtschaftlichen Praxis erprobt, die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet und ggf. nachjustiert. Ziel ist immer, die Biodiversität zu steigern und schützenswerten Arten einen Lebensraum zu geben.
Maßnahmen der letzten Jahre
Das wir großen Wert auf einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, Artenvielfalt und Insektenschutz legen, zeigt sich an diesen konkreten Maßnahmen, die wir in den letzten Jahren umgesetzt haben:
400 Hektar Ökologische Vorrangflächen / KULAP / Naturschutzflächen angelegt
Seit 2018 wurden 145 Obstbäume und 150 Laubbäume gepflanzt
ca. 4.000 Kopfweiden gepflegt
Stein- und Totholzhaufen aufgeschichtet, um Kleintiere wie beispielsweise Eidechsen und Insekten Rückzugsorte zu bieten
Sitzstangen, Singwarten und 150 Nistkästen für Vögel aufgestellt
Extensive Bewirtschaftung bestimmter Feldränder zur Rettung vom Aussterben bedrohter Pflanzen
Breitgefächert engagiert
Standort Weißensee
Waren Sie schon einmal bei uns in der Flur spazieren? Ja! Dann haben Sie bestimmt einen unserer Steinhaufen, Totholzhaufen oder Nistkasten am Wegesrand entdeckt. Mit diesen Lesesteinhaufen und Totholzhaufen bieten wir Insekten und Kriechtieren ein wichtiges Biotop. Im Rahmen des BASF FarmNetzwerks haben wir Sitzstangen, Singwarten und 150 Nistkästen als Aufwertungsmaßnahme in der Fläche verteilt. Greifvögel wie Bussarde oder Habichte und Singvögel, wie z. B. das Braunkehlchen, können somit gut landen und nach Nahrung Ausschau halten. Vogelarten wie beispielsweise der Steinkauz - eine unserer bekanntesten Eulenarten, unterstützten wir mit unseren Nistkästen. Auch der Kiebitz wurde im Jahr 2021 erstmalig als Brutvogel in unserer Flur gesichtet.
Standort Herrnschwende
Wildblumen wie der Hornmohn, der Schwarzkümmel oder das Adonisröschen sind mittlerweile kaum noch in Deutschland zu finden. Bei uns in der Flur treten diese seltenen Ackerkräuter auf. Um sie weiter bei uns zu etablieren, bewirtschaften wir einen Teil unserer Flächen extensiv. Das bedeutet, das karge Ackerränder durch uns als Ackerschonstreifen bewirtschaftet werden. Die Fläche wird hier mit einer Dünnsaat bestellt, nicht gedüngt und auf chemische und mechanische Unkrautbekämpfung wird verzichtet. In der Folge konnte sich ein artenreiches Spektrum von Ackerwildunkräutern etablieren. Im Untersuchungsgebiet befinden sich 17 Arten der Roten Liste Deutschlands, fünf von ihnen sind sogar vom Aussterben bedroht.
Standort Gangloffsömmern
Vor wenigen Jahrzehnten noch als Schädling verrufen und gejagt, sind Feldhamster mittlerweile selten geworden. In Deutschland sind die Tiere vom Aussterben bedroht. Neben zahlreichen anderen Projekten, legen auch wir innerbetrieblich großen Wert auf den Schutz und Erhalt des Feldhamsters, wodurch sich die Population in unserer Flur speziell am Standort Gangloffsömmern marginal erholen konnte. Anbei eine schöne Aufnahme von einem unserer Exemplare.
Standort Günstedt
Speziell am Standort Günstedt engagieren wir uns im Rahmen des Artenhilfsprojekt Rotmilan. Der Rotmilan (Milvus milvus L.) ist ein Charaktervogel der Landschaft in Mittelthüringen. Unter den einheimischen Greifvögeln nimmt er jedoch eine Sonderstellung ein, da er ein sehr kleines Verbreitungsgebiet besitzt, dessen Schwerpunkt sich in Mitteleuropa befindet. Über die Hälfte aller Rotmilane lebt in Deutschland. Aus diesem Grund hat Deutschland eine besondere Verantwortung für diese Art. Jedoch ist das Überleben der Rotmilane nicht gesichert, im Gegenteil - seit den 1990er Jahren hat die Anzahl der bei uns brütenden Paare um mehr als ein Drittel abgenommen! Im Mittelpunkt unserer Bemühungen als Agrarbetrieb steht die langfristige Sicherung von Neststandorten, die Verbesserung der Biotopstruktur sowie die Nahrungsverfügbarkeit. Realisiert wurde dies durch diverse Baumpflanzungen bis hin zu arbeitsintensiven Aktionen wie der Gehölzpflege.
Unser Engagement für den Schutz und die Schaffung von biologischer Vielfalt zahlt sich aus.
Am 31.08.2023 übergab uns das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz in Schleusegrund zusammen mit Vertretern des Landwirtschaftsministeriums die Auszeichnung „Natura 2000-Landwirt“. Diese Wertschätzung erhalten Einzelpersonen/Unternehmen mit hohem Anspruch an Naturschutz und Biodiversität. Mehrere Unternehmen wurden nominiert, jedoch nur drei Betriebe ausgezeichnet. Durch die Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter und dessen Verständnis für solche Maßnahmen hat unsere Genossenschaft, als landwirtschaftlicher Großbetrieb, diese Anerkennung erhalten. Naturschutz liegt uns am Herzen – deshalb liegt es in unserem ureigenen Interesse diese Vielfalt auch zukünftig zu schützen und zu unterstützen.
Natura 2000-Landwirt
- ausgezeichnet Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
- Wertschätzung für hohem Anspruch an Naturschutz und Biodiversität
- Naturschutz liegt uns am Herzen